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Samstag, 28. Oktober 2017
Erneuerung der SPD
politolog, 23:32h
SPD-intern wird gerade viel über die "Erneuerung" der Partei diskutiert. Die SPD gilt klassisch als "Arbeiterpartei". Auch in der Erneuerungsdiskussion wird immer wieder darauf Bezug genommen und für eine Rückkehr zu alten Werten einer Arbeiterpartei plädiert.
Auf der anderen Seite wird in Analysen betont, die AfD sei die neue "Arbeiterpartei", da sie überdurchschnittlich stark von Arbeitern und Arbeitslosen gewählt wird - und auch Stimmungen aufgreift, die in diesen Berufsschichten existieren.
Fairerweise muss man sagen, dass die "Kosten" der Integration von Geflüchteten vorrangig in den prekären Arbeitssektoren der Gesellschaft getragen werden, weil hier die Konkurrenz um Arbeitsplätze für schlecht Qualifizierte (vor allem auch bei der sprachlichen Qualifikation) am stärksten zu Tage tritt. Die Angst vor Verdrängung ist hier verständlicherweise besonders groß.
Die Frage aus meiner Sicht ist: Wer sind die "Arbeiter" (und "Arbeiterinnen") in der heutigen Zeit? Sind es die Industriearbeiter und Bauarbeiter, die Krankenschwestern und Polizistinnen (letztere zwei Berufsgruppen werden SPD-intern oft hervorgehoben)?
Aus meiner Sicht leben wir zu einem großen Teil in einer Dienstleistungsgesellschaft. Die Industriearbeit (Fließbandarbeit) findet größtenteils in China, Bangladesch und anderen Ländern statt. Die Arbeiterschicht sind die Dienstleister von heute: der Verkäufer bei Crobag, die Verkäuferin bei Hugendubel, der Logistiker bei Amazon, die Friseurin in einem kleinen Friseurladen. - Eine moderne Arbeiterpartei müsste sich aus meiner Sicht um Angehörige dieser Berufsgruppen kümmern.
Auf der anderen Seite wird in Analysen betont, die AfD sei die neue "Arbeiterpartei", da sie überdurchschnittlich stark von Arbeitern und Arbeitslosen gewählt wird - und auch Stimmungen aufgreift, die in diesen Berufsschichten existieren.
Fairerweise muss man sagen, dass die "Kosten" der Integration von Geflüchteten vorrangig in den prekären Arbeitssektoren der Gesellschaft getragen werden, weil hier die Konkurrenz um Arbeitsplätze für schlecht Qualifizierte (vor allem auch bei der sprachlichen Qualifikation) am stärksten zu Tage tritt. Die Angst vor Verdrängung ist hier verständlicherweise besonders groß.
Die Frage aus meiner Sicht ist: Wer sind die "Arbeiter" (und "Arbeiterinnen") in der heutigen Zeit? Sind es die Industriearbeiter und Bauarbeiter, die Krankenschwestern und Polizistinnen (letztere zwei Berufsgruppen werden SPD-intern oft hervorgehoben)?
Aus meiner Sicht leben wir zu einem großen Teil in einer Dienstleistungsgesellschaft. Die Industriearbeit (Fließbandarbeit) findet größtenteils in China, Bangladesch und anderen Ländern statt. Die Arbeiterschicht sind die Dienstleister von heute: der Verkäufer bei Crobag, die Verkäuferin bei Hugendubel, der Logistiker bei Amazon, die Friseurin in einem kleinen Friseurladen. - Eine moderne Arbeiterpartei müsste sich aus meiner Sicht um Angehörige dieser Berufsgruppen kümmern.
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Katalonien irrational
politolog, 22:49h
Es mag zwar höchst irrational sein, aber wenn ich die heutigen Nachrichten mit der Rede des katalanischen Regierungschefs Puigdemont lese, dann wünsche ich dem unabhängigen Katalonien viel Erfolg - und dass die Zwangsmaßnahmen des spanischen Ministerpräsidenten Rajoy nicht greifen.
Am schönsten wäre es, wenn die Beamten in Katalonien einfach weitermachen als wäre die katalanische Regierung weiter im Amt - aber ansonsten freundlich mit den spanischen Behörden umgehen.
Das schreibe ich, obwohl es konträr zur sozialdemokratischen Politik ist und auch ein Großteil der spanischen Linken die Unabhängigkeit Kataloniens ablehnt. Es ist eben: irrational, gefühlsmäßig.
Rational würde ich sagen: die EU sollte einen Vermittler schicken, auch gegen den Willen der spanischen Regierung! Unabhängigkeitsstreben lässt sich nur schwer aufhalten.
Am schönsten wäre es, wenn die Beamten in Katalonien einfach weitermachen als wäre die katalanische Regierung weiter im Amt - aber ansonsten freundlich mit den spanischen Behörden umgehen.
Das schreibe ich, obwohl es konträr zur sozialdemokratischen Politik ist und auch ein Großteil der spanischen Linken die Unabhängigkeit Kataloniens ablehnt. Es ist eben: irrational, gefühlsmäßig.
Rational würde ich sagen: die EU sollte einen Vermittler schicken, auch gegen den Willen der spanischen Regierung! Unabhängigkeitsstreben lässt sich nur schwer aufhalten.
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