Montag, 19. Oktober 2020
Eine sozial-liberale Koalition
Wenn man eine Mehrheit links der CDU bilden möchte, so müsste das wohl, wie zu Zeiten Willy Brandts und Helmut Schmidts, eine sozial-liberale Koalition sein, bei der die FDP das berühmte "Zünglein an der Waage" ist.

Sozial-liberale Koalition hieße: Bündnis 90/ Die Grünen, SPD, Die Linke und FDP bilden eine gemeinsame Regierung. Dabei stünden die Grünen, die SPD und die Linkspartei für die frühere Volkspartei SPD; sie würden das breite Spektrum abbilden, das früher die SPD in sich vereinigte, in den frühen Jahren der Bundesrepublik Deutschland.

Eine rot-grün-rote Mehrheit links der CDU ist in der aktuellen Situation eigentlich nur denkbar für den Fall, dass Friedrich Merz neuer CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat wird. Nur in diesem Fall ist zu erwarten, dass es eine große Wählerwanderung von der CDU zur SPD geben wird, welche die SPD wieder die stärkste linke Partei werden lässt, größer als Bündnis 90/ Die Grünen. Armin Laschet und Norbert Röttgen stehen so stark in der Tradition von Angela Merkel, dass die CDU unter ihnen weiterhin die große Partei der Mitte bleiben würde, die stark in die sozialdemokratische Wählerschaft hinein reicht. Und auch unter einem Kanzlerkandidaten Markus Söder von der CSU bliebe zu erwarten, dass er große Teile der linken Mitte an sich wird binden können.

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