Mittwoch, 15. August 2018
Raus aus den Schützengräben!
politolog, 21:29h
"Gutmensch" ist heutzutage ein Schimpfwort. Das ist traurig.
Die Reaktion derjenigen, die sich als Gutmenschen empfinden, ist jedoch nicht hilfreich, verständlich zwar, aber nicht hilfreich: Sie verschanzen sich in ihren Schützengräben und feuern von dort aus Argumentationssalven auf ihre ideologischen Gegner.
Um Brücken zwischen den verfeindeten Lagern zu bauen, wäre es nötig, sich den Argumenten der Gegenseite zu stellen, auch wenn das zunächst schwerfällt.
Beispielhaft kann man das an der jetzt aufkommenden Diskussion von einem "Spurwechsel" verdeutlichen. Mit "Spurwechsel" ist gemeint, dass jemand, der keinen Erfolg mit seinem Asylantrag hatte, weil die Gründe für den Asylschutz offensichtlich nicht ausreichen, ein Bleiberecht nach einem neuen Einwanderungsgesetz erhält, wenn er sich gut integriert hat, das heißt eine Ausbildung abgeschlossen hat und einen Arbeitsplatz hat.
Das mag nach einer vernünftigen, humanen Regelung klingen - also sehr "gutmenschlich" sein - aber es ist letztlich eine Amnestie, und die ist eine schwierige Sache, da sie immer in Konflikt mit dem Gerechtigkeits- und Rechtsempfinden einiger Menschen gerät. Denn genauso gut könnte man argumentieren: Wir brauchen dringend Facharbeiter, also entlassen wir alle Strafgefangenen, die weniger als zwei Jahre Reststrafe haben (nur um ein Beispiel zu nennen), aus den Gefängnissen. Auch das könnte eine vernünftige, humane Lösung für den Facharbeitermangel sein.
Hier stellt sich die Frage: Würden diejenigen, die jetzt den "Spurwechsel" für gescheiterte Asylbewerber befürworten, es genauso gut finden, wenn Strafgefangene vorzeitig entlassen würden, weil diese - mit entsprechender Unterstützung - ja auch gute Facharbeiter werden könnten? Ich bin mir da nicht so sicher und habe da meine Zweifel. Aber genau das ist der Punkt, wo "Gutmenschen" auch einmal die Perspektive wechseln und die Schützengräben verlassen müssten.
Die Reaktion derjenigen, die sich als Gutmenschen empfinden, ist jedoch nicht hilfreich, verständlich zwar, aber nicht hilfreich: Sie verschanzen sich in ihren Schützengräben und feuern von dort aus Argumentationssalven auf ihre ideologischen Gegner.
Um Brücken zwischen den verfeindeten Lagern zu bauen, wäre es nötig, sich den Argumenten der Gegenseite zu stellen, auch wenn das zunächst schwerfällt.
Beispielhaft kann man das an der jetzt aufkommenden Diskussion von einem "Spurwechsel" verdeutlichen. Mit "Spurwechsel" ist gemeint, dass jemand, der keinen Erfolg mit seinem Asylantrag hatte, weil die Gründe für den Asylschutz offensichtlich nicht ausreichen, ein Bleiberecht nach einem neuen Einwanderungsgesetz erhält, wenn er sich gut integriert hat, das heißt eine Ausbildung abgeschlossen hat und einen Arbeitsplatz hat.
Das mag nach einer vernünftigen, humanen Regelung klingen - also sehr "gutmenschlich" sein - aber es ist letztlich eine Amnestie, und die ist eine schwierige Sache, da sie immer in Konflikt mit dem Gerechtigkeits- und Rechtsempfinden einiger Menschen gerät. Denn genauso gut könnte man argumentieren: Wir brauchen dringend Facharbeiter, also entlassen wir alle Strafgefangenen, die weniger als zwei Jahre Reststrafe haben (nur um ein Beispiel zu nennen), aus den Gefängnissen. Auch das könnte eine vernünftige, humane Lösung für den Facharbeitermangel sein.
Hier stellt sich die Frage: Würden diejenigen, die jetzt den "Spurwechsel" für gescheiterte Asylbewerber befürworten, es genauso gut finden, wenn Strafgefangene vorzeitig entlassen würden, weil diese - mit entsprechender Unterstützung - ja auch gute Facharbeiter werden könnten? Ich bin mir da nicht so sicher und habe da meine Zweifel. Aber genau das ist der Punkt, wo "Gutmenschen" auch einmal die Perspektive wechseln und die Schützengräben verlassen müssten.
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dorn im auge,
Donnerstag, 16. August 2018, 20:38
Ich glaube, das ist das große Dilemma der heutigen Zeit. Die Brückenbauer sollen immer aus dem selben Lager kommen, während die andere Seite mit schwerem Gerät rücksichts- und konsequenzlos alles kurz und klein haut.
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politolog,
Mittwoch, 12. September 2018, 20:01
Ich verstehe, dass das viel verlangt ist, aber im Grunde genommen ist das die christliche Herangehensweise: auf den Feind hinzugehen, auch wenn er gemein ist.
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